Abteilung Fechten

Turnverein Gladbeck 1912 e. V.


[BGE-1] Einführung in die Fechtstellung

 

Vorwort: 

Die Fechtstellung ist ein Kompromiss, d. h. dem Gegner so wenig Trefffläche wie möglich zu bieten und gleichzeitig so bequem und beweglich wie möglich zu sein.

Die nebenstehende Abbildung zeigt ein Beispiel für einen Rechtshänder, für Linkshänder ist entsprechend zu spiegeln. Die angegebenen Maße sind kein Muss, sie dienen lediglich der Orientierung. 

Merkmale:

  1. Der Oberkörper ist mit ca. 30° zum Gegner gewandt.
  2. Für ein optimales Kraftverhältnis F bildet das Standbein einen Winkel von ca. 70° mit der Horizontalen.
  3. Der Oberschenkel des Ausfallbeines bildet einen Winkel von ca. 45 ° mit der Horizontalen.
  4. Der Unterschenkel des Ausfallbeines ist senkrecht aufgestellt. 
  5. Der Abstand zwischen den Füssen ist von der Körper- und Schuhgröße abhängig. Als Richtwert gilt 2,0 bis 3,0 Fußlängen. 
  6. Die Füße bilden einen Winkel von 90° zueinander. Die Fußsohlen stehen wie im Bsp. A entweder komplett auf einer gedachten Linie oder wie im Bsp. B eng neben der Linie. Egal für welche Variante man sich entscheidet, wichtig ist ein für den Fechter sicherer Stand, aus dem heraus jede Beinaktion sofort und kraftvoll möglich ist! 
  7. Der Waffenarm kann verschiedenen Winkelstellungen einnehmen, denkbar sind -10°, 0° und +10°. Unterarm und Waffe bilden eine Linie und werden optimal durch die Glocke geschützt, d.h. kein Abknicken im Handgelenk.

Die Faustlage

Die Faustlagen sind keine fechterischen Aktionen, man versteht darunter die Lagen der Faust, die durch die Drehung des Unterarms mit der Waffe um die eigene Längsachse zustande kommen. Die Abbildung zeigt sie aus der Sicht eines rechtshändigen Fechters, für Linkshänder ist entsprechend zu spiegeln.

Wir unterscheiden die 4 Faustlagen I – IV (s. Abb.), die wir für Einladungen, Paraden, Oppositionen etc. nutzen. Der Grad der Supination bzw. Pronation der Faust wird mithilfe eines Ziffernblatts veranschaulicht, wobei ein rotes Rechteck die Lage des Daumens zeigt. Für unsere oben gezeigte Fechtstellung ist die Hand in Sixt-Einladung und in Faustlage I, d. h. die Hand ist soweit supiniert, dass der Daumen auf der Ein-Uhr-Position ruht.


Stabilisierung

1. In Fechtstellung aus den Kniegelenken mit kleiner Auslenkung senkrecht auf und nieder  schwingen ( Bewegungsablauf wie bei Kniebeugen). Der Oberkörper bleibt senkrecht und die  Fußsohlen bleiben fest am Boden.

2. In Fechtstellung mit kurzer Höhe hüpfen. Die Hacken heben sich, die Fußspitzen verbleiben am Boden.

3. Wie Übung 2 mit oder ohne Springseil springen, d. h. Ausfall- und Standbein heben gleichzeitig flach vom Boden ab – max. 10 cm.

4. Kleine Sprünge (flach) in der Fechtstellung mit einer Drehung von 90°, 180°, 360°. 

5. In Fechtstellung einen Sprung bis in ca. Kniehöhe, in der Luft sollen sich der Innenriss des SB und die Ferse von AB einmal berühren, danach wieder in Fechtstellung aufkommen. 

6. Weitsprung aus der Hocke vorwärts, danach in der Fechtstellung aufkommen. Das gleiche auch mit dem Sprung nach hinten und sofort in der Fechtstellung ankommen.


Mobilisierung Wähle 3 - 4 Übungen

Glossar

Fußgelenkheber [FGH]: In Fechtstellung Ferse flach über dem Boden angehoben lassen, die Fußballen stehen fest auf dem Boden. Der Körperschwerpunkt bleibt in der Mitte. Dann abwechselnd rechte und linke Fußspitze knapp vom Boden mit hoher Frequenz anheben. Auf kurze Bodenkontaktzeiten ist zu achten.

Kniegelenkheber [KGH]: In Fechtstellung Ferse flach über dem Boden angehoben lassen, die Fußballen stehen fest auf dem Boden. Der Körperschwerpunkt bleibt in der Mitte. Dann abwechselnd das rechte und linke Knie mit hoher Frequenz deutlich anheben (Oberschenkel waagerecht). Auf kurze Bodenkontaktzeiten ist zu achten.

  • KGH Kniegelenkheber
  • FGH Fußgelenkheber
  • AB Ausfallbein
  • SB Standbein
  • SV Schritt vorwärts
  • SZ Schritt zurück
  • SpV Sprung vorwärts
  • SpZ Sprung zurück


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