Zudem gehen sie viel joggen, weil mehr Trainingseinheiten wegen problematischer Hallen-Nutzung nicht möglich sind. Das erste Mal in Gladbeck aufgetreten sind die Fechtkünstler bei der Sportlerehrung in der Riesener-Halle, wo sie einen kleinen Auftritt hatten. Dort sprachen sie den VfL Gladbeck an, der aber kein Interesse an einer Fecht-Abteilung zeigte. Der TV hingegen stimmte sofort zu und freute sich über eine neue Sportart in Gladbeck. Sport etablieren.
Der 23-jährige Mathias Razeng, gebürtig aus Gelsenkirchen, studiert Mikrosystemtechnik an der Fachhochschule Gelsenkirchen und hat schon an mehreren internationalen Turnieren erfolgreich teilgenommen.
Auf Gladbeck aufmerksam ist er geworden, als er seinen Übungsleiterschein bei Dirk Knappmann gemacht hat. Zusammen mit Bekannten aus unterschiedlichen Städten wie Münster oder Horst wollen sie nun das Fechten in Gladbeck etablieren.
In der Anne-Frank Realschule und der Erich-Kästner Realschule bieten Mathias und Trainingskollege Philipp Heßeler, Abiturient und deutscher Meister im Friesenkampf (Kugelstoßen, Laufen, Schwimmen, Schießen und Fechten), bereits eine Fecht-AG an, die sowohl bei den Lehrern als auch bei den Schülern großen Anklang fand.
Europameister
Der Älteste im Team ist Alexander Mandel, der auch schon mehrere Erfolge aufweisen kann: zweimaliger Europameister der Ärzte und Apotheker der Altersklasse 3 (60 bis 70 Jahre) mit dem Degen, Fünfter der WM in Frankreich 1993 und Zwölfter der Worldmaster-Games 1998. In diesem Jähr nimmt er erneut an der WM in Leipzig teiL Er kommt ursprünglich aus Emden, startete aber die nächsten Turniere für den TV. „In Gladbeck wurden wir sehr gut aufgenommen, und es gefällt uns hier", so Mandel. Der TV hat bereits einen elektronischen Melder für das . Training gesponsort. Fechtbahnen sollen noch kommen, damit optimale Bedingungen geschaffen werden können. Über neue Mitglieder und Interessenten würden sich die Fechter natürlich freuen. Die Ausstattung ist nicht ganz billig, wird aber zu Beginn leihweise zur Verfügung gestellt, damit man erst einmal „reinschnuppern" kann. Sehr erfreut waren die sechs auch über den Mitgliedsbeitrag, der sich bei Erwachsenen auf lediglich 10 € im Monat beläuft.
Mathias Razeng fügte hinzu: „In anderen Vereinen zahlt man teilweise um die 80 € pro Monat, und es wird einem nicht mehr geboten als jetzt beim TV auch."
Hobby-Fechter
Weiterhin zum Team gehören Ralf Gründel, der bisher noch Hobby-Fechter ist, sich aber etablieren will, Jens Dornheim, der in Essen studiert und iieu eingestiegen ist, und Ullrich Urbanski, der bereits zur Altersklasse l (40 bis 50 Jahre) gehört. Nach zehn Jahren Pause ist er hier in Gladbeck wieder aktiv geworden, da es in seiner Heimat Essen keine Fechtmöglichkeit gab.
Vor zwei Wochen ist er bei einem internationalen Turnier in Recklinghausen bereits dritter geworden.
Gladbecker begeistern
Um in Gladbeck Interessenten für das Fechten zu begeistern, werden die TVer bei kommenden Stadtfesten, wie dem Appeltatenfest im September, Showfechten vorführen. Hier können sich alle Bürger ein Bild davon machen, wie das Fechten „funktioniert". , Das können Interessierte aber auch schon vorher tun. Alle sind eingeladen, sich das Training jeden Mittwoch um 20 Uhr in der Halle der Anne-Frank Realschule anzusehen. Ab dieser Woche wird es eine Internet-Seite dazu geben, und auch das neue TV-Wappen ist im Druck. Denn bei Turnieren muss der Verein und damit die Stadt repräsentiert werden. Die Fechter tragen ab dem Wochenende, wenn in Emden der Dollart-Cup stattfindet, das TV-Wappen auf dem Oberarm, -mb
(Ruhr-Nachrichten 25.06.2005)